Seit einer Woche sind 15 junge Journalisten und Journalistinnen aus Russland in unsere Stadt gekommen, die den Alltag der Einwohner ein lustiger machen. Am Samstag war das ganz der Fall. Ein junges Mädchen wollte einen Kuchen am Biomarktstandkaufen. Da der Markt um halb nach zwölf schloss, war sie (wiealle russische Mädchen) ganz pünktlich am Ort, das heißt um 12:40. Das vom Laufen keuchende Mädchen hatte allerdings Glück: das letzte Stückchen blieb noch an der Theke. Die Sonne schien so stark, dass der Kuchen ein bisschen schmolz:
- Guten Morgen! Ich würde gerne ein Cheesecake haben, – sagt sie höflich.
- Wie bitte?
- Ein Kuchenkäse, bitte.
- Verstehe leider nicht – zuckt die Verkäuferin mit den Achseln.
- Dort , diese gelbe Torte, - deutet die Ausländerin auf die Torte.
- Meinen Sie den Käsekuchen? Leider ist er müde. Tut mir Leid.
- Müde? Wieso?- überraschte sich das Mädchen. – Ich bin auch müde, ich bin so schnell zu dem Markt gelaufen, aber verstehe nicht…
- Er stand in der Sonne den ganzen Morgen und ist jetztnicht mehr frisch,- bemüht sich die Verkäuferin mit leichtesten Worten das Problem zu erklären.
- Oh, verstehe. Mich egal. Ich nehme es– sagt sie mit Sicherheit.
Die Verkäuferin lächelte und packte den Kuchen ein.
- Wie viel kostet es?
- Nichts. Das ist ein Geschenk für Sie.
In der ersten Sekunde blickte das Mädchen sie mit großen Augen an, sie zweifelte vermutlich, ob sie es richtig verstanden hatte. Aber dann lächelte sie der Verkäuferin zurück.
- Ein Geschenk? Oh, danke, danke schön. Das ist ein Surprise. Schönen Tag!
So ging sie müde nach Hause mit dem müden Kuchen in den Händen. Aber ihre Augen leuchteten vor Fröhlichkeit und Dankbarkeit.